Marktstatistik des BMVIT zeigt drastischen Rückgang in der Windbranche
Durch Reformstau des Ökostromgesetzes bricht der Windkraftmarkt in Österreich weiter ein
Mit einem Einbruch des Ausbaus der Windkraft um knapp 30% setzt sich der stark negative Trend der letzten Jahre fort. Dies bestätigt die heute präsentierte Marktstatistik des BMVIT. Auch die Zulieferindustrie der Windbranche, die am Weltmarkt führend reüssiert, braucht einen starken Heimmarkt. Zeitgleich mit der Präsentation wurden 11.000 Unterschriften der Petition zur „Rettungsaktion des Ökostromgesetzes“ den zuständigen Politikern übergeben. „Die heute anberaumten Verhandlungen zwischen SPÖ, ÖVP und den Grünen können hoffentlich die Weichen stellen, damit das Ökostromgesetz Ende Juni im Parlament beschlossen werden kann“, hofft Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.
Wie die heute präsentierte Studie des BMVIT „Innovative Energietechnologien in Österreich – Marktentwicklung 2016“ zeigt, wurden im Jahr 2016 75 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 227,6 MW errichtet. 2015 waren es noch 108 und 2014 sogar 141 Windräder. Der Ausbau der Windkraft ist damit im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 28,7% eingebrochen. Ein Trend, der sich weiter fortsetzen wird. „Die Auswirkungen des Reformstaus beim Ökostromgesetz sind leider bereits Mitten in der Windbranche angekommen“, bemerkt Moidl und ergänzt: „Dies hat auch Konsequenzen auf die Arbeitsplätze in der Windbranche, die in den letzten Jahren durch den Ausbaurückgang um rund 25% auf 4.700 Personen gesunken sind. Dies trifft besonders die Bauwirtschaft und den Dienstleistungssektor, die bei der Errichtung beschäftigt sind“. 2016 konnte die Windbranche knapp 1 Milliarde Euro umsetzen und damit noch stabile Umsätze vorweisen.
Die österreichische Zulieferindustrie ist international sehr gut unterwegs. Firmen wie Bachmann oder Elin APG sind zum Teil Weltmarktführer in ihren Sparten. Die Windbranche hat mit Unternehmen wie eologix auch eine sehr vitale Startup-Szene. Allen Zulieferbetrieben in Österreich ist aber gemein, dass sie einen starken Heimmarkt brauchen, auch wenn sie zum großen Teil international Geschäfte machen. „Während andere Länder bereits auf den Zug der erneuerbaren Energien aufgesprungen sind, tun sich die österreichischen Politiker sehr schwer damit und diskutieren lieber Scheinprobleme als die großen Möglichkeiten zu nutzen“, bemerkt Moidl.
Ökostromgesetz muss bis Ende Juni im Parlament beschlossen werden
Kommt die Ökostromnovelle nicht, wird sich der Einbruch in der Windbranche noch verstärken. Der Trend zeigt steil nach unten. „Dabei liegt es nicht an der Verfügbarkeit von Windkraftprojekten. Bei der Förderstelle OeMAG hängen 260 fertig genehmigte Windräder in einer Warteschlange und können nur gebaut werden, wenn das Ökostromgesetz novelliert wird. Die Umsetzung scheitert derzeit an der Uneinigkeit zwischen SPÖ und ÖVP. Die Grünen haben sich klar für einen Ausbauimpuls bei der Windkraft ausgesprochen. SPÖ und ÖVP müssen ihren verbalen Bekenntnissen zum Klimaschutz und zum Ausbau der Erneuerbaren auch Taten folgen lassen“, appelliert Moidl einmal mehr an die Politiker das Ökostomgesetz fertig zu verhandeln.
Fast 11.000 Menschen fordern: Ökostromnovelle jetzt
Heute haben die Erneuerbare-Energien-Verbände und die führenden Umweltschutzorganisationen von GLOBAL 2000, Greenpeace und WWF den verantwortlichen Politikern und dem Ökostromverhandlungsteam die Unterschriftenliste der Petition für eine „Rettung des Ökostromgesetztes“ übergeben. Dies zeigt einmal mehr, dass die österreichische Bevölkerung hinter dem Ausbau der erneuerbaren Energien steht. In nur drei Wochen unterstützten knapp 11.000 Personen diese Forderung. „Es ist zu hoffen, dass dieses starke Zeichen aus der Bevölkerung das Eis bricht und eine Verhandlungslösung für den Beschluss des Ökostromgesetzes Ende Juni ermöglicht“, so Moidl abschließend.
Rückfragehinweis
Mag. Martin Fliegenschnee-Jaksch
Mobil: +43 (0)660/20 50 755
m.fliegenschnee@igwindkraft.at
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Weiterführende Links
www.nachhaltigwirtschaften.at (Presseaussendung BMVIT)
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