Ökostrombericht auf einem Auge blind
Ökologische und wirtschaftliche Aspekte werden nicht beleuchtet
Heute wurde der Ökostrombericht 2017 von der E-Control vorgestellt. Ökologische und wirtschaftliche Vorteile der Ökostromanlagen werden weiterhin nicht berichtet. Ebenso fehlen Angaben zu den geschaffenen Arbeitsplätzen zur Gänze. „Es wird Zeit, dass Ökostrom nicht nur als Kostenfaktor und Last gesehen, sondern auch von dessen Nutzen und Chancen berichtet wird“, bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.
Heute wurde der Ökostrombericht 2017 von der E-Control vorgestellt. „Leider sucht man im Ökostrombericht die positiven ökologischen Auswirkungen der erneuerbaren Energien genauso vergebens, wie die wirtschaftlichen Aspekte und die geschaffenen Arbeitsplätze“, bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und ergänzt: „Es ist schade, dass in einem über hundert Seiten langen Bericht über den Ökostromausbau dies vollständig fehlt.“
Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist in den letzten Jahren drastisch gesunken. So ist allein der Ausbau der Windkraft von 2014 auf 2016 um 57 % eingebrochen. „Bei so einem Ausbaurückgang davon zu reden, dass „der Ausbau stark voran geht“, ist schon überraschend“, bemerkt Moidl. Diese negative Entwicklung war ja ein Grund für die kleine Ökostromnovelle, die erst knapp vor dem Sommer im Parlament beschlossen wurde.
Ökostromkosten sinken
Über die Ökostromkosten der Haushalte ist im Ökostrombericht zu lesen, dass die Kosten im Jahr 2017 von 120 Euro auf 99 Euro pro Haushalt sinken werden. Auch in weiterer Folge werden die Kosten aus dem Jahr 2016 nicht mehr erreicht werden. „Diese positive Botschaft steht leider nicht im Fokus der Kommunikation“, bemerkt Moidl.
Verwirrende Zahlen
Zum bedeutenden positiven Beitrag der Ökostromproduktion für den Klimaschutz sucht man vergeblich Angaben über die vermiedenen Emissionen. Doch werden Kosten für die CO2-Einsparung pro Technologie dargestellt. Dabei kommt es aber zu einer tendenziösen, verzerrenden, deutlich zu teuren Darstellung. Es wurden die Förderkosten der Förderzeit zwar berücksichtigt, aber nicht, dass die Anlagen nach der Förderung weiter Strom erzeugen und damit CO2 vermeiden. Windkraftanlagen etwa erhalten in Österreich nur 13 Jahre eine Förderung und produzieren danach weiter sauberen Strom und vermeiden Treibhausgase, sie sind jedoch dann nicht gefördert und verursachen auch keine Kosten. Daher sind die Angaben der E-Control im Ökostrombericht bei weitem zu hoch. „Es wird Zeit, dass Ökostromanlagen als integrierter Teil des Stromsystems und nicht als lästiges Anhängsel gesehen werden.“
„Der Ökostromausbau bleibt weit hinter den energiepolitischen Notwendigkeiten und Erfordernissen des Klimaschutzes zurück. Die großen Chancen für Wirtschaft, Arbeitsplätze und Umwelt werden nicht ausreichend genutzt. Dies muss ebenso betrachtet werden“ so Stefan Moidl abschließend.
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