Erneuerbaren Anteil beim Strom erstmals seit 2010 wieder gefallen
Politische Bekenntnisse helfen nicht, wenn sie nicht umgesetzt werden
St. Pölten, am 14.12.2018: „Während die Klimakonferenz in Katowice in die entscheidende Phase geht, zeigt sich die Unzulänglichkeit der österreichischen Politik an den nackten Zahlen der Energiestatistik“, bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft. Im letzten Jahr ist erstmals seit 2010 der Anteil an erneuerbaren Energien am Stromverbrauch um 1,2% gesunken. Gleichzeitig nimmt die Anzahl der geförderten Windräder immer weiter ab. „Da ist es wirklich unverständlich, wieso die Politik nicht den 200 fertig genehmigten Windrädern sofort die Umsetzung ermöglicht, anstatt sie in einer jahrelangen Warteschlange ohne Perspektive auf Realisierung zu lassen“, so Moidl.
Heute wurde von der Statistik Austria der Anteil erneuerbarer Energie am Stromverbrauch in den Zahlen der Energiebilanz veröffentlicht. Erstmals seit 2010 ist dieser um 1,2% wieder gesunken und liegt damit bei 72,2%. „Seit Jahren weist die erneuerbare Branche darauf hin, dass die Anstrengungen beim Ökostromausbau nicht ausreichen. Nun zeigen die Zahlen schwarz auf weiß, dass Österreich in die falsche Richtung geht“, bemerkt Moidl.
Zurück in die Erdölsteinzeit statt vorwärts ins Solarzeitalter
Der abfallende Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch hat wenig mit den Schwankungen bei der erneuerbaren Stromproduktion zu tun. Auch sind die Zahlen der Statistik Austria auf mehrere Jahre normiert. Zwar war das Jahr 2017 ein schlechtes Jahr für die Wasserkraft, die Stromproduktionsreduktion im erneuerbaren Bereich konnte aber durch die Windkraft, die im letzten Jahr ein überdurchschnittliches Jahr aufzuweisen hatte, bei weitem wettgemacht werden. In Summe konnte die Stromproduktion durch erneuerbare Kraftwerke sogar um 0,5% gesteigert werden. Im Gegensatz dazu nahm der Stromverbrauch um 2,2% zu und liegt bereits bei 74 Milliarden Kilowattstunden. „Allein diese Zahlen zeigen sehr klar den Missstand der österreichischen Energiepolitik auf“, ärgert sich Moidl und ergänzt: „Offenbar ist es in Österreich noch nicht gelungen, das Wirtschaftswachstum vom Energieverbrauch zu entkoppeln. Darüber hinaus stockt der Ausbau der Erneuerbaren. Statt hier voll durchzustarten hält die Politik die Handbremse fest in der Hand.“
Dies ist auch bei der Anzahl der Windräder, die mit der Ökostromförderung unterstützt werden mehr als deutlich. Von Jahr zu Jahr werden weniger Windräder gefördert. „So kann die Energiewende nicht gelingen. Allein schöne Worte der Politik helfen weder Kohle- und Gasstrom aus den Netzen zu drängen, noch die Klimakrise zu bekämpfen. Wir brauchen Taten und Gesetz nicht Worte“, bemerkt Moidl und fordert die österreichische Politik auf, den 200 fertig genehmigten Windräder endlich rasch die Umsetzung zu ermöglichen.
Rückfragehinweis
Martin Jaksch-Fliegenschnee
Mobil: +43 (0)660/20 50 755
m.fliegenschnee@igwindkraft.at
Anmeldung zum Presseverteiler
Sie sind Journalist*in und möchten Informationen über unsere Arbeit erhalten? Gerne nehmen wir Sie in unseren Presseverteiler auf. Jetzt anmelden!