Windkraft in Deutschland in der Abwärtsspirale
Windkraftausbau im ersten Quartal mit Abstand ausbauschwächster in diesem Jahrtausend
Mit einem Ausbaueinbruch von minus 87 Prozent im ersten Quartal 2019 hat der Windkraftausbau in Deutschland das tiefste Niveau in diesem Jahrtausend erreicht. „Damit wird wieder einmal deutlich, dass Ausschreibungen für einen forcierten Windkraftausbau ungeeignet sind“, stellt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft fest: „Diese Fehler müssen beim Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz jedenfalls vermieden werden.“
Wie die Fachagentur Windenergie an Land berichtet, ist der Windkraftausbau in Deutschland im ersten Quartal 2019 um minus 87 Prozent eingebrochen. „Der drastische Einbruch des Zubaus ist im ersten Quartal kein Einzelphänomen, sondern der vorläufige Tiefpunkt einer seit einem Jahr stark rückläufigen Ausbauentwicklung, welche sich von Quartal zu Quartal zugespitzt hat“, so die Fachagentur.
Bereits der Ausbau des Jahres 2018 zeigte ein sattes Minus von 55 Prozent. Der prozentuelle Zuwachs 2018 ist sogar um knapp zwei Drittel auf 2,5 Prozent geschrumpft. „Der unglaublich niedrige Ausbau im ersten Quartal 2019 ist damit mit Abstand das ausbauschwächste erste Quartal in diesem Jahrtausend“, berichtet Moidl: „Dies ist ein weiterer Tiefpunkt, den die Windbranche in Deutschland durch den Umbau des Fördersystems und die Einführung von Ausschreibungen erreicht hat.“
Windkraftausbau Deutschland (erstes Quartal)
Bild: © Fachagentur Windenergie an Land
Realer Ausbau weit unter den Zielen
Lag in Deutschland der Ausbau der Windkraftleistung an Land im Jahr 2017 noch bei 5.334 MW, so brach er im Jahr 2018 auf 2.402 MW ein. Für das Jahr 2019 wird mit einem weiteren deutlichen Absinken auf unter 2.000 MW gerechnet. Damit liegt der tatsächliche Ausbau der Windkraft an Land dramatisch unter dem im deutschen Erneuerbaren Energie Gesetz (EEG) vorgesehenen Ziel von jährlich 2.800 MW. „Offensichtlich ist im aktuellen Fördersystem in Deutschland der erforderliche Anreiz, die Hürden und Aufwendungen für neue Windprojekte bei der Projektentwicklung und Genehmigung in Angriff zu nehmen, nicht mehr ausreichend gegeben. So bremst die Unsicherheit in der Branche den Ausbau“, erklärt Moidl.
Ausschreibungen für den Windkraftausbau ungeeignet
Um in Österreich die Stromversorgung bis 2030 auf 100 Prozent erneuerbare Energien umzustellen, bedarf es einen stark forcierten Ausbau der erneuerbaren Energien. Allein bei der Windkraft müssen ab 2020 pro Jahr 120 Windräder mit einer Leistung von 500 MW errichtet werden. 2018 waren es mit 230 MW nicht einmal halb so viele. „Mit Ausschreibungen bei der Windkraft ist dieser forcierte Ausbau nicht möglich. Der Blick nach Deutschland sollte dies verdeutlichen“, merkt Moidl abschließend an: „Will man in Österreich den Windkraftausbau forcieren und die Stromversorgung auf erneuerbare Energien umstellen, sollte die Förderhöhe administrativ festgelegt und auf Ausschreibungen verzichtet werden.“
Rückfragehinweis:
Martin Jaksch-Fliegenschnee
Mobil: +43 (0)660/20 50 755,
m.fliegenschnee@igwindkraft.at
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