E-Control fordert deutlichen Ausbau der erneuerbaren Energien
Laut Ökostrombericht sind die Fördermengen für die Windkraft in den letzten Jahren um fast 2/3 gesunken
Bis 2030 muss die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien jährlich um 3 Milliarden Kilowattstunden ansteigen, erklärte heute der Vorstand der E-Control Andreas Eigenbauer bei der Präsentation des Ökostromberichtes. „Diese Forderung kann die IG Windkraft nur unterstützen“, bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft. Derzeit läuft die Entwicklung aber noch in eine andere Richtung. Seit 2016 sind die Fördermengen für die Windkraft um fast 2/3 gesunken und der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch das zweite Jahr in Folge um rund 2 Prozent gesunken, anstatt sich rasch den 100 Prozent anzunähern. „Die Politik muss Österreich endlich auf den Weg des Pariser Klimaabkommens bringen“, fordert Moidl.
Heute hat die E-Control den jährlichen Ökostrombericht präsentiert. Dabei hat der Vorstand der E-Control Andreas Eigenbauer darauf hingewiesen, dass auf Grund der derzeitigen Zielsetzungen bis 2030 zusätzlich 30 Milliarden Kilowattstunde erzeugt werden müssen, was einem Ausbau der erneuerbaren Energien von mindestens 3 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr entspricht. „Die IG Windkraft unterstützt diese Forderung. Dieser Ausbau wird aber nur möglich sein, wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen diesen auch in notwendiger Höhe anreizt“, bemerkt Moidl.
Windstromförderkosten stark gesunken
Die Windstromförderung nimmt seit Jahren immer weiter ab. 2019 ist sie mit 211 Millionen Euro um 58 Prozent unter dem Wert von 2016 und damit auch unter das Niveau von 2014 gesunken. Dies ergibt sich durch die jährlich aus der Förderung ausscheidenden Windräder und dem geringen Förderbedarf von Windstrom. Derzeit wird bereits 20 Prozent der österreichischen Strommenge von Windrädern erzeugt, die keine Förderungen mehr erhalten. In Österreich können Windräder 13 Jahre lang eine Förderung ansprechen. Danach erzeugen diese weiterhin über mehrere Jahre sauberen und umweltfreundlichen Strom ohne jegliche Unterstützung. „Heute sind die Förderaufwendungen für die Windkraft bereits deutlich niedriger als noch vor ein paar Jahren“, erklärt Moidl. „Somit sind seit 2016 auch die gesamten Ökostromkosten von 120 Euro auf 70 Euro pro Haushalte kontinuierlich gesunken. Trotz dem Abbau der Warteschlange bei den genehmigten Projekten durch die letzten zwei Ökostromnovellen, werden die Kosten laut Aussendung der E-Control in den nächsten Jahren aber nicht bedeutend steigen und deutlich unter dem Niveau von 2016 zu liegen kommen. „Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist eben keine Frage der Kosten mehr, sondern eine Frage des politischen Willens“, stellt Moidl fest.
Anteil des erneuerbaren Stroms 2018 um weitere 1 Prozent gesunken
Bereits 2017 ist in Österreich der Anteil erneuerbarer Energie am Stromverbrauch bereits um 1 Prozent gesunken. Laut E-Control setzte sich dieser Trend 2018 mit einem weiteren Prozentpunkt weiter fort. „Obwohl die Klimakrise in aller Munde ist, zeigen die Fakten sehr deutlich auf, dass Österreich leider in die falsche Richtung unterwegs ist“, bemerkt Moidl und fordert von der Politik wirksame Maßnahmen zu setzen, dass Österreich auf den Pfad des Pariser Klimaabkommens einschwenken kann.
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