IG Windkraft: 30 Jahre Pioniergeist
Erfahrungen der Vergangenheit zeigen: Vervierfachung des Windstroms bis 2030 ist leicht möglich
Bild: © Klaus Rockenbauer
Heute feiert die Branchenvertretung der Windkraft in Österreich ihr 30-jähriges Jubiläum. Mit viel Pioniergeist und Durchhaltevermögen hat sich die Windkraft zu einer der bedeutendsten Stromerzeugungstechnologien Österreichs entwickelt. „Jedes Windrad ist ein Symbol für die gelungene Energiewende“, meint Klimaministerin Leonore Gewessler bei der Jubiläumsfeier. Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, dass eine Vervierfachung der Windstromerzeugung bis 2030 in Griffweite ist. „Grundvoraussetzung ist die Unterstützung für geeignete Rahmenbedingungen auf Landesebene in allen Bundesländern“, erklärt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft, und weist einmal mehr auf die Leistungsfähigkeit der Windbranche und die hohe Bedeutung der Windkraft für die Energieversorgung hin.
Die Branchenvertretung der Windenergie in Österreich ist 30 Jahre jung. Heute wird dieses Jubiläum unter Mitwirkung von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler im Museumsquartier in Wien gebührend gefeiert. „Jedes Windrad ist ein Symbol für eine gelungene Energiewende. Mit grünem Strom aus Windkraft schützen wir das Klima und stärken wir die Unabhängigkeit. Die IG Windkraft leistet seit dreißig Jahren einen zentralen Beitrag zum schnellen Ausbau der Erneuerbaren. Zu diesem Jubiläum darf ich sehr herzlich gratulieren“, so Gewessler.
1993 wurde bei einer Zugfahrt zurück von der Windmesse in Husum von österreichischen Windpionieren der Entschluss gefasst, die IG Windkraft zu gründen. Zu dieser Zeit waren viele Meteorologen noch der Ansicht, dass für die Windkraftnutzung in Österreich zu wenig Wind wehen würde. Das erste Windrad, das Strom ins öffentliche Stromnetz einspeiste, wurde dennoch kurz danach 1994 in Wagram an der Donau in Niederösterreich errichtet. Der erste Windpark folgte zwei Jahre später in Eberschwang in Oberösterreich. Bis der Windkraftausbau aber richtig Fahrt aufnehmen konnte, brauchte es einige gesetzliche Änderungen und ein österreichweites Ökostromgesetz. Mit dem ersten Ausbauschub vervierfachte sich die Windkraftleistung innerhalb von nur vier Jahren, die Strommenge verzwölffachte sich. „Damals wie heute wird der Windkraftausbau durch positive gesetzliche Rahmenbedingungen ermöglicht“, erklärt Moidl.
Technische Spitzenleistung
Das erste netzgekoppelte Windrad in Österreich hatte eine Nabenhöhe von 36 Metern, einen Rotordurchmesser von 27 Metern und erzeugte Strom für 50 Haushalte. 30 Jahre später sind die Windräder 5-mal so hoch, haben den 6-fachen Rotordurchmesser und erzeugen Strom für mehr als 5.000 Haushalte. Ein einziges Windrad erzeugt heute so viel Strom wie 100 Windräder vor 30 Jahren. Dieser rasante technische Fortschritt hat immenses Potenzial für die Energiewende. „Die Energiewende ist schon lange keine Frage der Technik mehr, sondern ist vielmehr davon abhängig, wie wir sie als Gesellschaft umsetzen. Optimistisch stimmt dabei die hohe Zustimmung sehr vieler Menschen zur Nutzung der Windkraft“, bemerkt Moidl: „Was es aber braucht, sind passende rechtliche Rahmenbedingungen für den Windkraftausbau. Der muss von der Politik auf allen Ebenen ermöglicht werden. Hier warten wir vor allem auf die Landespolitik, um brauchbare Rahmenbedingungen zu bekommen.“
Große Zukunft
Dass ein rascher Windkraftausbau in Österreich möglich ist, hat die Branche in der Vergangenheit schon oft bewiesen. Bereits im Jahr 2003 wurden in einem Jahr in nur zwei Bundesländern 150 Windräder errichtet. In nur vier Jahren verdoppelte sich durch das Ökostromgesetz 2012 die erzeugte Windstrommenge von 3 auf 6 Mrd. kWh. Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz wäre mit der Ausbaugeschwindigkeit von vor 10 Jahren eine Vervierfachung der Strommenge bis 2030 leicht möglich. „Das, was wir bereits vor 20 Jahren in nur zwei Bundesländern geschafft haben, sollte für den Ausbau in allen Bundesländern in den nächsten Jahren möglich sein. Dann wird die Windenergie zur Lebensversicherung der heimischen Industrie und zum Garanten für einen stabilen, leistbaren Strompreis für die Bevölkerung“, hält Fritz Herzog, Obmann der IG Windkraft, fest.
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