Windkraft sehr wohl durch neue Netztarife massiv gefährdet

Entgegen den Aussagen der E-Control wäre auch bei einer Anhebung des Schwellenwertes von 1 MW auf 5 MW bei den geplanten Netztarifen ein Großteil der österreichischen Windkraft massiv betroffen

Wien, 04.12.2008: Die geplante Neuregelung der Netztarife wäre auch bei einer Anhebung des Schwellenwertes eine massive ökonomische Belastung für die heimische Windkraft. 83 % der Windkraftleistung in Österreich wäre von diesen enormen Belastungen betroffen. Die IG Windkraft lehnt daher die geplante Systemnutzungstarif Verordnung 2009 ab.

Die E-Control hat in einer Reaktion auf den Umweltdachverband nicht haltbare Aussagen in den Raum gestellt. Bei einer Erhöhung des Schwellenwertes von 1 MW auf 5 MW im Zuge der geplanten Neuregelung der Netztarife wären so die E-Control „nur einige große Windparks“ betroffen welche „mehrheitlich in Eigentum der großen Energieversorger stehen“.
In Österreich sind insgesamt 613 Windkraftanlagen in 162 Windparks errichtet. Die Gesamtleistung beträgt derzeit 983,5 MW. 83,4 Prozent der Leistung oder 820 MW befinden sich in Windparks mit einer Größe von 5 MW oder mehr. Lediglich rund 16,6 % der Windkraftleistung sind in Windparks unter 5 MW. „Bei einem Schwellenwert von 5 MW wären über 83 % der Windkraftleistung in Österreich von diesen neuen Netzgebühren belastet.“ So Mag. Stefan Hantsch Geschäftsführer der IG Windkraft. Der Schwellenwert gilt für ganze Windparks und nicht für die einzelnen Windkraft-Erzeugungsanlagen.
„Dies hat gravierende Auswirkungen auf die Lebensfähigkeit Windkraft. Für einen typischen Windpark bedeutet dies beispielsweise einen Einbruch der Wirtschaftlichkeit um knapp die Hälfte“ betont Mag. Stefan Hantsch .
„Der Versuch, es so darzustellen, dass nur die Groß-E-Wirtschaft betroffen wäre geht ins Leere“ so Mag. Stefan Hantsch. Und davon ist nicht nur die klassische E-Wirtschaft betroffen, sondern bei diesen 83 % der betroffenen Windkraft sind selbstverständlich die unabhängigen neuen Betreiber wie z.B. die WEB, Windkraft Simonsfeld, Ökoenergie Wolkersdorf etc. belastet. Diese neuen unabhängigen Betreiber sind ökonomisch noch deutlicher betroffen weil die Windkraft das Hauptgeschäftsfeld ihrer Firmen darstellt.

Nicht verständlich ist auch die Argumentation der E-Control, dass bei der geplanten Belastung der heimischen Stromerzeugung und damit Benachteiligung der Inlandserzeugung es keine Auswirkungen auf den Import von Storm und insbesondere Atomstrom haben soll. „Da alle Nachbarländer, mit Ausnahme Italiens, die Erzeuger nicht mit Netzgebühren belasten wäre das natürlich eine künstliche Marktverzerrung durch eine bewusste Verteuerung der heimischen Stromproduktion zugunsten des Importstroms“, so Mag. Stefan Hantsch.

Rückfragehinweis:
Mag. Stefan Moidl, IG Windkraft: Tel. +43 676 3707820;

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