IG Windkraft: Einspeisetarif guter Kompromiss

Auf effizientesten Standorten können nun Projekte errichtet werden

Wien 2. Februar 2010: Die Einspeistarife für Ökostromanlagen sind nun endlich fix. Mit 9,7 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) wurde nun ein Tarif verordnet, der zwar unter dem europäischen Durchschnitt liegt, es wird mit ihm aber wieder möglich sein, an den effizientesten Standorten Österreichs Windkraftanlagen zu bauen.

„Wir sind erleichtert, dass das lange Ringen um neue Einspeisetarife endlich ein positives Ende gefunden hat. Mit 9,7 ct/kWh liegt der neue Tarif für Windkraft zwar unter unserer Forderung von 9,8 ct/kWh zuzüglich Netzgebühren, was in etwa dem europäischen Schnitt von 10,2 ct/kWh entspricht. Mit dem neuen Tarif wird es nun aber endlich wieder möglich sein, zumindest an den effizientesten Standorten Österreichs Windkraftanlagen zu errichten. Es wurde also ein tragbarer Kompromiss gefunden“, so Mag. Stefan Hantsch, Geschäftsführer der IG Windkraft.

Knackpunkt Einspeisetarif

Entscheidend für den weiteren Ausbau der Windkraft in Österreich ist der Einspeisetarif, jene Vergütung, die Ökostromerzeuger für ihre Erzeugung pro Kilowattstunde erhalten. Nachdem im Oktober 2009 die Ökostrom-Novelle endlich in Kraft getreten war, begannen unter den zuständigen Ministerien und den Sozialpartnern zähe Verhandlungen über die Einspeistarife.

„Positiv bei dieser Tarifrunde war, dass sich Wirtschaftsminister Mitterlehner, Umweltminister Berlakovich und Konsumentenschutzminister Hundstorfer ernsthaft und ausführlich mit den tatsächlichen Gestehungskosten von Windkraft auseinandergesetzt haben. Auch der ÖGB und die Wirtschaftskammer haben die wichtige Rolle der Windkraft für den Arbeitsmarkt und die heimische Wirtschaft erkannt und halfen aktiv beim finden des Kompromisses“, so Hantsch anerkennend.

Das Ökostromgesetz legt ein Ziel von 700 MW zusätzlicher Windkraftleistung bis 2015 fest. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Österreichs Windkraftunternehmen 1,3 Mrd. € in den nächsten fünf Jahren investieren. Durch die Anfangsinvestitionen und den darauf folgenden Betrieb entsteht heimische Wertschöpfung im Ausmaß einer Milliarde Euro. 3.500 Jahresarbeitsplätze beim Bau und 700 Dauerarbeitsplätze werden geschaffen. Der neue Tarif ist nun ein wichtiger Schritt. Ob das 700 MW-Ziel tatsächlich erreicht wird, hängt aber nicht nur vom Tarif für 2010 ab, sondern von langfristig planbaren Rahmenbedingungen. So müssen etwa Ende des Jahres die Tarife neuerlich festgelegt werden, da die neue Verordnung nur bis Ende des Jahres befristet ist.

Derzeit gibt es in Österreich 617 Windkraftanlagen mit 995 MW Leistung. Sie decken etwa den Strombedarf von 600.000 Haushalten. Die Österreichische Windkraftzulieferindustrie hat ein Exportvolumen von über 350 Mio. € im Jahr.

Rückfragehinweis

Mag. Stefan Moidl, IG Windkraft: +43 676/370 78 20,

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