Die Richtung spielt keine Rolle
Das Institut für Physik der Atmosphäre des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. veröffentlichte zwei Diskussionspapiere die sich mit der Frage der Drehrichtung von Windenergieanlagen befassten. Es wird die These aufgestellt, dass gegen den Uhrzeigersinn drehende Windenergieanlagen auf der Nordhalbkugel der Erde mehr Leistung erzeugen sollten als sich im Uhrzeigersinn drehende Anlagen. Behauptet wird eine Effizienzsteigerung der Anlagen von 12 Prozent, bei verringerten Temperaturschwankungen im Bereich der Windenergieanlagen sogar von bis zu 23 Prozent. Beide Papiere befinden sich noch im wissenschaftlichen Review-Prozess. In diesem wird bisher die Missverständlichkeit zentraler Aussagen stark kritisiert und eine Veröffentlichung in der aktuellen Form abgelehnt.
Der BWE legt nun seinerseits mit einem Informationspapier eine einschätzende Bewertung vor. Der BWE stellt fest, dass es richtig ist, dass die Corioliskraft einen Effekt bei linksdrehenden Windenergieanlagen hat. Die von den Autoren vorgelegten Berechnungen sind allerdings rein theoretisch. Unberücksichtigt blieb, dass die Anordnung der Anlagen an Land dazu führt, dass die Strömung zwischen den Anlagen kaum durch die Corioliskraft beeinflusst wird. Auch Turbulenzen, die den Effekt verringern, blieben unbeachtet. Der BWE stellt weiter fest, dass eine mögliche Effizienzsteigerung bei linksdrehenden Windenergieanlagen deutlich unter einem Prozent des Jahresertrags liegen würde. Als Fazit stellt der BWE fest: Weder technisch noch wirtschaftlich gibt es einen relevanten positiven Effekt auf den Ertrag durch linksdrehenden Windenergieanlagen.
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