Appell von Global 2000 an Länder: Weg frei machen zum Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen
Im Vorfeld der am 18. und 19. November stattfindenden Landeshauptleutekonferenz in Tirol fordert Global 2000 in einem Appell die Bundesländer zum Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen auf. Bei der LH-Konferenz wird auch über die Wärmestrategie und den Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen diskutiert. Die Umweltschutzorganisation weist auf die Ergebnisse der aktuellen Studie „Bundesländer-Schadstoffinventur“ (1990–2019) des Umweltbundesamts hin. Die Studie verdeutlicht, dass es großen Handlungsbedarf in allen Bundesländern bei der Reduktion von Treibhausgasemissionen gibt. Bisher wurden entweder nur geringe Emissionsreduktionen erreicht, oder aber in manchen Bundesländern wurde sogar ein Anstieg der Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) in den letzten zehn Jahren verzeichnet. Der Appell geht dahin, dass sich die Landeshauptleute von Öl- und Gasheizungen entfernen und mehr Anreize für thermische Sanierung gesetzt werden müssen.
Nach wie vor hohe Treibhausgasemissionen in allen Bundesländern
Das Umweltbundesamt hat in ihrer Studie untersucht, wie sich die THG-Emissionen in den einzelnen Bundesländern entwickelt haben. Die Entwicklung der letzten zehn Jahre (2010-2019) zeigt, dass ohne die Emissionen von Industrie und E-Wirtschaft (Nicht-Emissionshandelsbereich), große Unterschiede ersichtlich sind: Seit 2010 sind die THG-Emissionen in den meisten Bundesländern kaum gesunken. Die höchste Reduktion hat Vorarlberg (-5,1 %), gefolgt von Niederösterreich (-4,5 %), Kärnten (-4,4 %), Wien (-2,8 %) und Oberösterreich (-2,7 %). Es gibt aber auch Bundesländer, die nach wie vor steigende THG-Emissionen haben. Hier stechen vor allem Tirol (+2,5 %), Salzburg (+0,5 %) und das Burgenland (+0,2 %) hervor. Nicht alle Probleme sind hausgemacht, dennoch sieht Global 2000 die Notwendigkeit, vorhandene Möglichkeiten für nachhaltige Mobilität und den Ausstieg aus Öl und Gas im Raumwärmebereich stärker zu nützen. Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen, müssen die THG-Emissionen um ca. 5 % pro Jahr reduziert werden. Betrachtet man Vorarlberg, jenes Bundesland, das den größten Rückgang von THG-Emissionen aufweist, wird deutlich, dass es für lediglich 5 % Reduktion zehn Jahre gebraucht hat.
„Grünes Gas im Wärmebereich ist nicht Teil der Lösung
Global 2000 sieht Wasserstoff und erneuerbares Gas, prinzipiell als Teil der Lösung, aber nicht im Wärmebereich. Aus diesem Grund ist in der Raumwärme ein Ausstieg aus Gas-Heizungen unumgänglich. Nur so kann die Energiewende in allen Bereichen gelingen.
„Wir erwarten uns, dass das auch von allen Landeshauptleuten so gesehen wird und sie den Ausstieg aus Öl und Gas endlich ermöglichen", so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.
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