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EU erreicht Erneuerbaren-Ziele im Covid-Jahr 2020 – der Druck für 2030 ist hoch

Eurostat-Berechnungen zeigen: Messlatte für die Klimaziele 2030 ist zu niedrig.

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Mit einem Anteil von 22,1 % der verbrauchten Energie aus erneuerbaren Quellen im Jahr 2020 hat die EU ihr Kernziel von 20 % für dieses Jahr erreicht, so eurostat (Statistisches Amt der Europäischen Union). Die meisten Mitgliedstaaten haben ihr nationales Ziel für 2020 erreicht, so auch Österreich knapp mit 36,5 % (von 33,8 %). Die außergewöhnlichen Umstände mit den Unterbrechungen in allen Wirtschaftssektoren aufgrund der Corona-Pandemie haben dazu beigetragen, den Gesamtenergieverbrauch zu senken. Es gibt aber keinen Grund zum Jubeln, denn die Corona-bedingten Auswirkungen werden nur von kurzer Dauer sein. Darüber hinaus sind strukturelle Veränderungen für die Energiewende (100 % erneuerbare Energien) erforderlich.

Maßnahmen und Geschwindigkeit erhöhen

Will die EU das Pariser Klimaziel (Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5 °C) erreichen, müssen stärkere Anstrengungen unternommen werden, die Erneuerbaren kräftig auszubauen. Die nächsten acht Jahre werden dafür entscheidend sein. Die Mitgliedstaaten müssen ihren Regulierungsrahmen verbessern und einen höheren Anteil erneuerbarer Energien in allen Sektoren fördern.

Unsicherheiten untergraben Investitionssicherheit

Die Europäische Kommission stellte in einer Analyse (September 2020) fest, dass das derzeitige Governance-System für die Einhaltung der NECP (Nationalen Energie- und Klimapläne bis 2030) Schwächen aufweist. Beispielsweise verfügt das derzeitige System nicht über ausreichend starke Instrumente, falls die Mitgliedstaaten ihre Verpflichtungen nicht erfüllen. Diese Unsicherheiten untergraben die Investitionssicherheit in erneuerbare Energien. Es sind klare und verbindliche nationale Ziele und Zielvorgaben erforderlich, um Vorhersehbarkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Andernfalls könnten Investoren bei der Kreditaufnahme für Erneuerbaren-Projekte mit Risikozuschlägen rechnen. Angesichts des Klimanotstands, in dem wir uns befinden, ist eine verlässliche nationale Politik für erneuerbare Energien mehr denn je erforderlich.

Wind- und Solarenergie rapide ausbauen

2020 wurden 37,5 % des Stroms in der EU aus erneuerbaren Energien erzeugt, die Hälfte davon aus Sonnen- und Windenergie. Von 2020 bis 2040 muss die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien aber um das Fünffache steigen, um ein vollständig erneuerbares Energiesystem zu schaffen. Für die Windenergie bedeutet das zum Beispiel mindestens eine Vervierfachung der jährlich in der EU installierten Kapazitäten (ggü. zum letzten Jahrzehnt). Nur so kann die EU ihre Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaabkommen einhalten.
11.02.2022
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