Klimawandel als Gefahr fÃ¼r die Energiesicherheit

Das Stromangebot aus erneuerbaren Energien muss sich in den nÃ¤chsten acht Jahren verdoppeln

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Um den weltweiten Temperaturanstieg einzuschrÃ¤nken, ist es erforderlich das Stromangebot aus erneuerbaren Energiequellen in den nÃ¤chsten acht Jahren zu verdoppelt. Ansonsten kÃ¶nnten Klimawandel und damit extreme Wetterbedingungen und Wasserknappheit unsere Energieversorgungssicherheit in Gefahr bringen. Auch die Versorgung mit erneuerbaren Energien kÃ¶nnte davon betroffen sein, heiÃŸt es im Jahresbericht der UN-Weltorganisation fÃ¼r Meteorologie (WMO).

Im Fokus des Berichts stand heuer das Thema Energie als SchlÃ¼ssel fÃ¼r nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz. "Der Energiesektor ist fÃ¼r etwa drei Viertel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Die Umstellung auf saubere Formen der Energieerzeugung wie Solar-, Wind- und Wasserkraft - und die Verbesserung der Energieeffizienz - sind von entscheidender Bedeutung, wenn wir im einundzwanzigsten Jahrhundert erfolgreich sein wollen. Netto-Null-Emissionen bis 2050 sind das Ziel. Aber wir werden dieses Ziel nur erreichen, wenn wir das Angebot an emissionsarmer ElektrizitÃ¤t innerhalb der nÃ¤chsten acht Jahre verdoppeln", sagte WMO-GeneralsekretÃ¤r Prof. Petteri Taalas.

Radikale MaÃŸnahmen, die sich auszahlen

Francesco La Camera, Generaldirektor von IRENA, der Internationalen Organisation fÃ¼r erneuerbare Energien, ergÃ¤nzt: â€žJetzt ist es an der Zeit, den Ãœbergang zu einer Zukunft mit erneuerbaren Energien zu beschleunigen. Alles, was ohne radikale und sofortige MaÃŸnahmen geschieht, wird letztlich die Chance zunichte machen, auf dem 1,5Â°C-Pfad zu bleiben. Die miteinander verknÃ¼pften Energie- und Klimakrisen haben die SchwÃ¤chen und AnfÃ¤lligkeiten eines Wirtschaftssystems, das stark von fossilen Brennstoffen abhÃ¤ngig ist, auf dramatische Weise offengelegt. Die FÃ¶rderung des Ãœbergangs zu erneuerbaren Energien ist eine strategische Entscheidung, um den Menschen und Gemeinschaften vor Ort erschwingliche Energie, ArbeitsplÃ¤tze, Wirtschaftswachstum und eine widerstandsfÃ¤hige Umwelt zu bringen.â€œ Laut UN-GeneralsekretÃ¤r Antonio Guterres kÃ¶nnten mutige KlimaschutzmaÃŸnahmen bis 2030 wirtschaftliche Vorteile in HÃ¶he von 26 Billionen US-Dollar bringen. Investitionen in erneuerbare Energien sind je doch nach wie vor viel zu gering.

Energiesicherheit weltweit in Gefahr

Der Klimawandel wirkt sich unmittelbar auf die Brennstoffversorgung, die Energieerzeugung und die physische Belastbarkeit der derzeitigen und kÃ¼nftigen Energieinfrastruktur aus. Hitzewellen und DÃ¼rreperioden setzen die bestehende Energieerzeugung bereits unter Druck. So kam es beispielsweise im Januar 2022 zu massiven StromausfÃ¤llen aufgrund einer historischen Hitzewelle in Buenos Aires, Argentinien, von der rund 700.000 Menschen betroffen waren. Im November 2020 Ã¼berzog gefrierender Regen die Stromleitungen im Osten Russlands, so dass Hunderttausende Haushalte mehrere Tage lang ohne Strom waren. Situationen wie diese werden sich kÃ¼nftig noch zuspitzen. Im Jahr 2020 waren 87 % der weltweit aus WÃ¤rme-, Atom- und Wasserkraftwerken erzeugten ElektrizitÃ¤t direkt von der VerfÃ¼gbarkeit von Wasser abhÃ¤ngig. Inzwischen befinden sich 33 % der WÃ¤rmekraftwerke, die zur KÃ¼hlung auf SÃ¼ÃŸwasser angewiesen sind, in Gebieten mit hohem Wasserstress. Dies gilt auch fÃ¼r 15 % der bestehenden Atomkraftwerke, ein Anteil, der in den nÃ¤chsten 20 Jahren voraussichtlich auf 25 % ansteigen wird. Atomkraftwerke sind nicht nur fÃ¼r die KÃ¼hlung auf Wasser angewiesen, sondern befinden sich hÃ¤ufig auch in niedrig gelegenen KÃ¼stengebieten und sind daher potenziell durch den Anstieg des Meeresspiegels und wetterbedingte Ãœberschwemmungen gefÃ¤hrdet.

Vorsorgung aus emissionsarmen Quellen bis 2030 verdoppeln

Die Besorgnis Ã¼ber die Auswirkungen des globalen Temperaturanstiegs auf die Energiesicherheit steht daher im Mittelpunkt des Wettlaufs um Netto-Null-Emissionen (NZE). Diese sind erreicht, wenn die CO2-Emissionen aus menschlichen AktivitÃ¤ten weltweit durch den CO2-Abbau Ã¼ber einen bestimmten Zeitraum ausgeglichen werden. Netto-Null-CO2-Emissionen werden auch als KohlenstoffneutralitÃ¤t bezeichnet. Dem Bericht zufolge muss sich die Versorgung aus emissionsarmen Quellen bis 2030 verdoppeln, wenn die Welt bis 2050 eine Netto-Nullversorgung erreichen will. Die Umstellung auf erneuerbare Energien wird dazu beitragen, den zunehmenden globalen Wasserstress zu lindern, da der Wasserverbrauch bei der Stromerzeugung durch Sonnen- und Windenergie viel geringer ist als bei herkÃ¶mmlichen Kraftwerken, die mit fossilen Brennstoffen oder Atomenergie betrieben werden.

14.10.2022

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