Stillstand beim Windkraftausbau in OÖ
Auch Oberösterreich leidet unter den Auswirkungen der Energiekrise mit stark steigenden Strom- und Gaspreisen, die private Haushalte enorm belasten und gleichzeitig den Industriestandort bedrohen. „Jahrzehntelang haben wir von billigen fossilen Energien profitiert und uns zugleich abhängig von Ländern fernab unserer demokratischen Wertvorstellungen gemacht. Die Rechnung wird uns nun im wahrsten Sinn des Wortes präsentiert“, so die Klima-Allianz Oberösterreich, ein Netzwerk, dass sich für ein klimaneutrales Oberösterreich stark macht.
Große Versäumnisse der Politik
Die Versäumnisse der Politik, in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten eine möglichst autarke Energieversorgung sicherzustellen, kommen dem Bundesland heute teuer zu stehen. Insbesondere das Blockieren beim Windkraftausbau zeigt die kurzsichtige Denkweise. In den letzten sechs Jahren wurde bis gestern kein einziges neues Windrad in Betrieb genommen, da die Politik statt einer sinnvollen Zonierung für Windparks lediglich Verbotszonen für neue Windräder eingerichtet hat. „Dabei steht außer Frage, dass unser Wirtschaftsstandort dringendst billigen grünen Strom benötigt. Allen voran die Voest, aber auch alle anderen Unternehmen stehen vor der gewaltigen Herausforderung ihre industriellen Prozesse in den kommenden Jahren zu dekarbonisieren. Mit der Errichtung von 200 Windrädern könnten bis zu 20% des Stromverbrauchs im Bundesland gedeckt werden“, so die Klima-Allianz OÖ.
Ziele liegen in weiter Ferne
Trotz der gestrigen Eröffnung eines neuen Windrades in Munderfing kann man in Oberösterreich nicht von einem Fortschritt im Sinne der Windkraft sprechen. Das bilanzielle Ziel von 100-Prozent erneuerbarem Strom und die Klimaziele der EU (minus 48% THG-Emissionen) bis 2030 liegen damit in weiter Ferne. Die Klima-Allianz Oberösterreich fordert eine umgehende Überarbeitung des Windkraft-Masterplans, die schnellstmöglich den notwendigen Windkraft-Ausbau ermöglicht: „Alles andere ist grob fahrlässig dem Wirtschaftsstandort OÖ gegenüber!“
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