Neue Lösung für das Recycling von Rotorblättern
Das Verbundmaterial, aus dem die Rotorblätter eines Windrades bestehen, stellt für das Recycling eine Herausforderung dar. Der Anlagen-Hersteller Vestas arbeitet im Rahmen der CETEC-Initiative (Circular Economy for Thermosets Epoxy Composites) gemeinsam mit dem Epoxid-Hersteller Olin, Stena Recycling, dem Danish Technological Institute und der Universität Aarhus an einer Lösung für dieses Problem.
Industrialisierbares Verfahren
Das Material, aus dem Rotorblätter gemacht werden, muss sowohl leicht, als auch besonders widerstandsfähig sein, um den Kräften des Windes standhalten zu können. Dies ermöglicht der Einsatz von Hightech-Verbundwerkstoffen unter Einsatz von Epoxidharz. Mit einem innovativen chemischen Verfahren soll das in den Rotorblättern eingesetzte Epoxidharz aufgebrochen und der Flügel so in wiederverwendbare Bestandteile zerlegt werden.
„Da der chemische Prozess auf allgemein verfügbaren Chemikalien beruht, ist er in hohem Maße industrialisierbar und kann daher schnell skaliert werden", erklärt Mie Elholm Birkbak, Innovationsexpertin bei Vestas. Vestas will damit seinem Ziel näherkommen, bis 2040 100%-recyclebare Windkraftanlagen herzustellen.
Aus alt mach neu
Sobald das Verfahren ausgereift ist, wird es die Möglichkeit bieten, neue Rotorblätter aus wiederverwendetem Blattmaterial herzustellen. So könnten alte Rotorblätter zu einer wertvollen Rohstoffquelle für neue Anlagen werden. Neben der CETEC-Initiative ist Vestas auch Teil des Projektes DecomBlades, bei dem das Material zerkleinerter Rotorblätter in anderen Industriezweigen eingesetzt wird, etwa in der Zement-Herstellung.
Recyclebare Rotorblätter auch bei Siemens-Gamesa
Im Vorjahr installierte Siemens-Gamesa in Deutschland sein erstes Offshore-Windrad mit voll recyclebaren Rotorblättern. Die sogenannten "RecyclableBlades" werden unter Verwendung eines neuen Harzes hergestellt, wodurch alle Materialen des Rotorblattes am Ende des Lebenszyklus wiederverwertet werden können. Harz, Glasfasern und Holz werden mithilfe einer milden Säurelösung voneinander getrennt. Die Materialien können dann in die Kreislaufwirtschaft einfließen und zu neuen Produkten verarbeitet werden.
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