Vögel weichen Windrad-Rotorblättern aus
Forscher:innen beobachteten zwei Jahre die Flugrouten von Tausenden von Seevögeln in der Umgebung von Windkraftanlagen in der Nordsee vor der schottischen Küste. Während der gesamten Überwachung, bei der fortschrittliche Technologie zum Einsatz kam, kollidierte kein einziger Vogel mit einem Rotorblatt.
3D-Modell der Flugrouten
Die Studie wies nach, dass sich die Bewegungsmuster der Vögel ab einer Entfernung von etwa 120 Metern an die Rotorblätter anpassen und immer präziser werden, je näher die Vögel den Rotoren kommen. Dabei gab es auch Unterschiede in den Reaktionen der einzelnen Vogelarten. Eingesetzt wurde eine neuartige technische Lösung, die Radar- und Kameradaten kombiniert, um die Vogelarten zu identifizieren und ein 3D-Modell der Flugrouten bzw. Ausweichbewegungen zu erstellen. Das Forschungsprojekt soll dabei helfen, die Abschätzung von Kollisionsrisiken in Offshore-Windparks zu verbessern.
Ähnliche Studie für Onshore-Windparks
Eine ähnliche Studie für Windparks an Land wurde bereits 2020 publiziert. Im Windpark Klim und im Natura-2000-Naturschutzgebiet Vejlerne (Dänemark) wurde dabei die Zahl der potenziell kollidierenden Rotfußgänse und Kraniche dokumentiert. Bei beiden Vogelarten lag die berechnete Ausweichreaktion bei 99,9 Prozent, ausgehend von einer Population von 20.000-30.000 Gänsen sowie mehreren hundert Kranichen. Statt dem Einsatz von Radar und Kameras wurde bei dieser Studie das Gebiet um die Windturbinen wiederholt auf Vogelkadaver untersucht.
Beide Berichte deuten darauf hin, dass Vögel Rotorblättern von Windrädern besser ausweichen können als bisher angenommen.
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