Projekt zur wissenschaftlichen Bewertung des NEKP
Angesichts der sichtbaren Folgen der Klimaveränderung braucht es ambitionierte Zielsetzungen und ein sofortiges Handeln. Österreich ist gemeinsam mit Bulgarien und Polen unter den letzten Ländern, die ihren Entwurf des Nationalen Energie- und Klimaplans (NEKP) noch nicht an die EU-Kommission gesendet haben. Ein bestehender Entwurf war im Sommer 2023 in Konsultation, wurde vom Klimaschutzministerium nach Brüssel gesendet und vom Ministerium für EU und Verfassung zurückgerufen. Ein Team von Wissenschaftler:innen des Climate Change Center Austria (CCCA) befasst sich nun im Rahmen eines Projekts mit der wissenschaftlichen Bewertung der in der Konsultation 2023 vorgeschlagenen Maßnahmen.
Fokus auf Energieeffizienz und Erneuerbare
Ziel ist eine Abschätzung des Potenzials zusätzlicher Maßnahmen zur Treibhausgasminderung, die im Entwurf des NEKP noch nicht enthalten sind. Der Fokus lag dabei auf der Steigerung der Energieeffizienz und des Erneuerbaren-Anteils. Zusätzliche Maßnahme sind deshalb von Bedeutung, weil die im NEKP-Entwurf enthaltenen Maßnahmen noch nicht ausreichen, um die EU-Klimaziele bis 2030 einzuhalten. Selbst wenn alle aktuellen Klimaschutzvorhaben umgesetzt werden, bleibt weiterhin eine Lücke von 7,2 Mio. t CO2 für die Erreichung der Klimaziele.
"Österreich könnte wieder zu Vorreitern gehören"
„Eine breite Palette hoch empfehlenswerter weiterer Maßnahmen liegt nun bewertet am Tisch, mit der Umsetzung eines ausreichend großen Anteils daraus kann Österreich seine Klimaziele klar erreichen“, erklärt Karl Steininger vom Wegener Center der Uni Graz, und Keywan Riahi vom International Institute of Applied Systems Analysis (IIASA) in Laxenburg, ergänzt: “Österreich hätte die Möglichkeit mit Umsetzung dieser Maßnahmen auch innerhalb Europas wieder zu den Vorreiter-Ländern zumindest aufzuschließen, und die Gefahr des Innovationsrückstandes wieder zu bannen.” Auch Global 2000 sieht sich durch die Bewertung in ihren Forderungen bestätigt: „Die wissenschaftliche Bewertung zeigt klar, mit welchen prioritären Maßnahmen wir ans Ziel kommen können und hat damit eine solide Grundlage für die weitere Ausarbeitung des Nationalen Energie- und Klimaplans geschaffen. Nun liegt es an der Bundesregierung einen wirksamen Plan vorzulegen,“ meint Johannes Wahlmüller von Global 2000.
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