REN21-Bericht: Chance für Energiewende bei Corona-Hilfen verpasst

Gaskrise für nachhaltige Energiewende nutzen

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St. Pölten, am 21.7.2022: Der neueste REN21-Bericht zeigt auf, dass der Anteil erneuerbarer Energien am globalen Energieverbrauch trotz Rekordzuwachses an erneuerbaren Stromkapazitäten stagniert. Das Wachstum erneuerbarer Energien wird vom steigenden Energieverbrauch und erneuten Anstieg der Nutzung fossiler Brennstoffe übertroffen. Das Momentum für eine nachhaltige Energiewende wurde im Zuge der Corona-Hilfsmaßnahmen verpasst. „Der steigende Energieverbrauch und die vermehrte Nutzung der sauteuren Fossilen sabotieren die Energiewende“, zeigt sich Ursula Nährer, Stv. Geschäftsführerin der IG Windkraft besorgt und erklärt: „Wir müssen nun rasch unsere großen Potentiale der Erneuerbaren erschließen.“

Das vernichtende Urteil von REN21 macht deutlich, dass wir mit den aktuellen Maßnahmen die Klimaneutralität verfehlen werden. Der Anteil erneuerbarer Energien stagniert weltweit trotz Rekordzuwachs an Kapazität. Der Anteil erneuerbarer Energien am weltweiten Gesamtenergieverbrauch lag 2020 bei 12,6 % (2019 11,7 %; 2009 8,7 %). Der Grund dafür ist, dass das Wachstum der Erneuerbaren vom steigenden Energieverbrauch und dem erneuten Anstieg der Fossilen-Nutzung übertroffen wird. Der Ukraine-Krieg verschärft die Energiekrise noch weiter. „Die Warnung von REN21 ist deutlich. Unsere Antwort auf Energie- und Klimakrise muss der umgehende Ausbau heimischer erneuerbarer Energien sein. Allein die Windkraft könnte mehr Strom erzeugen, als wir derzeit in Österreich verbrauchen“, erklärt Nährer.

Höchster CO2-Anstieg weltweit in Geschichte

Auf den ersten Blick zeigt sich ein positives Bild. Erstmals liefern Solar- und Windenergie gemeinsam über 10 % des weltweiten Stroms. Über 135 Länder wollen ihre Treibhausgasemissionen auf null reduzieren und die Internationale Energieagentur (IEA) hat ihr erstes Netto-Null-Szenario veröffentlicht.
Jedoch ist die globale Energiewende in Gefahr. Der Wirtschaftsaufschwung nach Corona führte zu einem Energieverbrauchsanstieg um 4 %, der zum Großteil mit schmutzigen Fossilen gedeckt wurde. Bei der Stromerzeugung stieg der Kohleverbrauch um 9 %, während die Energieerzeugung aus Erneuerbaren nur um 5 % zunahm. Der Wirtschaftsaufschwung führte 2021 zu einem Rekordanstieg der CO2-Emissionen um 6 %.

Subventionen für Fossile statt Erneuerbare

Darüber hinaus wurde die fossile Industrie zwischen 2018 und 2022 mit 18 Billionen USD subventioniert. Anstatt den Ausbau der Erneuerbaren und Netze voranzutreiben, wurden mancherorts sogar Unterstützungen für Erneuerbare gekürzt. Auch in Österreich wurde soeben eine aktuelle Auflistung klimaschädlicher Subventionen im Ausmaß von rund fünf Milliarden Euro vom WIFO vorgelegt. „Anstatt fossile Energien zu subventionieren, muss die österreichische Politik die erforderlichen Maßnahmen zum Ausbau der Erneuerbaren beschließen. Es braucht einfachere Genehmigungsverfahren und Flächenausweisungen. Hier sind insbesondere die Landesregierungen am Zug“, so Nährer.

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Rückfragehinweis

Mag.a Antonia Gusenbauer, IG Windkraft, Tel. +43 660 20 50 759