Nur 16 GW Wind 2022 ausgebaut
EU muss Windkraftausbau verdoppeln, Investitionssicherheit wieder herstellen und die Zulieferindustrie zurück nach Europa bringen
Bild: © Vestas
Der Ausbau der Windkraft in der EU ist mit 16 GW um 46 Prozent gestiegen. „Damit die europäischen Klima- und Energieziele erreicht werden können, muss dieser jedes kommende Jahr mit 31 GW doppelt so hoch ausfallen“, fordert Giles Dickson von WindEurope: Das ist erreichbar, wenn Europa die Genehmigungsverfahren weiter vereinfacht, Investitionssicherheit wieder herstellt und erheblich in die Zulieferindustrie der Windenergie in Europa investiert.“ Aufgrund der gestiegenen Kosten bei Windrädern um bis zu 40 Prozent, sind 2022 die Aufträge für neue Windkraftanalgen in Europa um 47 Prozent gegenüber 2021 auf 11 GW eingebrochen.
2022 wurden in der EU 16 GW Windkraftleistung neu errichtet. Im Vergleich zum Jahr 2021 stieg damit der Windkraftausbau um 46 Prozent. „In vielerlei Hinsicht ist das eine gute Nachricht“, freut sich Giles Dickson, Geschäftsführer des europäischen Windenergieverbands WindEurope, weist aber darauf hin: „Damit Europa seine Klima- und Energieziele für 2030 erreichen kann, muss der Ausbau aber jedes kommende Jahr doppelt so hoch ausfallen.“
Windkraftausbau in Europa verdoppeln
Bis 2030 sollen in der EU 45 Prozent der gesamten Energieversorgung durch erneuerbare Energien bereitgestellt werden. Damit das Ziel erreicht werden kann, muss die Windenergie bis 2030 auf 440 GW ausgebaut werden. Derzeit stehen mit rund 205 GW nicht einmal die Hälfte dieser Leistung. „Die EU muss daher bis 2030 jedes Jahr 31 GW Windkraftleistung errichten“, fordert Dickson: „Das ist erreichbar, wenn Europa die Genehmigungsverfahren weiter vereinfacht, Investitionssicherheit wieder herstellt und erheblich in die Zulieferindustrie der Windenergie in Europa investiert.“
Investitionsentscheidungen in die Windenergie eingebrochen
Mit 364 Mrd. kWh liegt der Anteil der Windenergie am Stromverbrauch in der EU derzeit bei 16 Prozent. Laut Europäischer Kommission soll dieser bis 2030 auf 43 Prozent ansteigen. „Aber in den nächsten fünf Jahren erwarten wir, dass die Installationen in Europa zurückgehen werden“, berichtet Pierre Tardieu, Verantwortlicher für Politik bei WindEurope. Derzeit sind die Neuinvestitionen und die Aufträge für Windturbinen rückläufig. Die Aufträge für Windkraftanlagen sanken gegenüber 2021 sogar um 47 % auf 11 GW. Durch die hohe Inflation und die Schwierigkeiten in der Lieferkette sind die Windradkosten um bis zu 40 Prozent deutlich angestiegen. „Aber die Entwickler von Windparks haben oft eine Einnahmebasis, die nicht entsprechend indexiert ist. Die Regierungen müssen ihre Auktionspreise vollständig indexieren“, fordert Dickson: „Zweitens haben eine Reihe von wenig hilfreichen Eingriffen in die Strommärkte durch verschiedene nationale Regierungen das Vertrauen der Investoren stark untergraben. Die anstehende Reform des Strommarktdesigns der EU muss dieses Vertrauen dringend wiederherstellen.“
Europäische Zulieferindustrie stärken
Die Corona-Pandemie und die noch immer nicht behobenen Schwierigkeiten in der Lieferkette haben deutlich gezeigt, wie wichtig eine heimische Zulieferindustrie ist. In den letzten Jahren hat allein die deutsche Windbranche 70.000 Arbeitsplätze verloren. „Die Lieferkette für Windenergie in Europa kämpft weiterhin mit geringen Mengen und inflationären Rohstoffkosten. Aber sie muss dringend wachsen: Europa hat nicht genug Fabriken, um alle neuen Turbinen zu bauen, die es braucht“, berichtet Dickson und fordert eine Unterstützung der europäischen Windindustrie und der heimischen Zulieferbranche.
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