Bayern will 1000 neue Windräder

Im Größenverhältnis wären das 200 Windräder für Oberösterreich bis 2030

Bild: © Adobe Stock k5huBild: © Adobe Stock k5hu

Bayern will bis 2030 mehr als 1000 Windräder errichtet haben. Umgerechnet auf Oberösterreich würde das einen Windkraftausbau von 200 Windrädern bis 2030 ergeben. „Die Ankündigung der oberösterreichischen Politik, mit dem Bau von zwei Windparks den Windenergieausbau wieder beginnen zu wollen, ist positiv, aber viel zu zaghaft“, bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft: „Nun ist es Zeit, an Geschwindigkeit zuzulegen und genauso wie Bayern die Weichen für die erneuerbare Stromversorgung der Industrie und der Bevölkerung zu stellen. Denn die Verfügbarkeit von erneuerbarer Energie wird die Industriestandorte von morgen festlegen.“

In Bayern ist Ministerpräsident Markus Söder gerade dabei, seine alte Blockadehaltung beim Ausbau der Windkraft loszulassen. Erst kürzlich hat er als Ziel formuliert, Bayern zum führenden Bundesland für Windkraft zu machen, und angekündigt, bis 2030 mehr als 1000 neue Windräder errichten zu wollen. Anfang des Monats hat er auch den größten „Wald-Windpark Süddeutschlands“ präsentiert. Im Altöttinger und Burghauser Forst sollen 40 Windräder das bayrische Chemiedreieck mit sauberem und günstigem Windstrom versorgen. „Bayern zeigt vor, wie man eine Blockadehaltung beim Ausbau der Windkraft auch wieder verlassen kann und die Windkraftausbaugeschwindigkeit von Null auf 1000 exponentiell beschleunigen kann“, bemerkt Moidl: „Bayern hat offenbar bereits verstanden, dass Industriestandorte nur zu halten sind, wenn sie mit günstiger erneuerbarer Energie versorgt werden.“
Bayern ist knapp sechsmal so groß wie Oberösterreich. Umgelegt auf Oberösterreich, ergibt das bayrische Windkraftziel einen Ausbau von 200 Windrädern (inklusive der bestehenden 31 Windräder) bis 2030. „Mit 200 Windrädern könnten alle oberösterreichischen Haushalte mit Strom versorgt und darüber hinaus 190.000 Wärmepumpen angetrieben werden“, erklärt Moidl: „Somit könnten bis 2030 alle Öl- und Gasheizungen in Oberösterreich ersetzt werden. Die Windkraft ist die Lebensversicherung für die heimische Wirtschaft und der Garant für einen günstigen Strompreis für die Bevölkerung."

200 Windräder für Oberösterreich

Oberösterreich hat langfristig ein Windpotenzial von 400 Windrädern. Mit passenden Rahmenbedingungen könnten 200 Windräder bereits 2030 18 Prozent der oberösterreichischen Stromversorgung abdecken. Das entspricht 3 Mrd. kWh. „Gerade für Oberösterreich als wichtigstes Industriebundesland mit dem höchsten Stromverbrauch in Österreich ist dieser zusätzliche Windstrom von besonderer Bedeutung“, bemerkt Moidl und weist einmal mehr darauf hin, dass die Windkraft zwei Drittel ihres Windstroms im Winterhalbjahr erzeugt, wo derzeit die Winterlücke hohe Stromimportmengen notwendig macht.

Bayern muss für Oberösterreich ein Vorbild sein

„Oberösterreich hat ähnlich wie Bayern in den letzten Jahren enorme Zurückhaltung beim Windenergieausbau gezeigt“, bemerkt Moidl: „Die Ankündigung der oberösterreichischen Politik, den Ausbau von zwei Windparks zu ermöglichen, ist positiv, aber viel zu zaghaft. In Bayern wurden die Zeichen der Zeit erkannt und der Windkraftausbau richtig gestartet. Für Oberösterreich muss das ein Vorbild sein, um einen Wettbewerbsnachteil für die Wirtschaft zu vermeiden.“

Anmeldung zum Presseverteiler

Sie sind Journalist*in und möchten Informationen über unsere Arbeit erhalten? Gerne nehmen wir Sie in unseren Presseverteiler auf. Jetzt anmelden!

Downloads

Rückfragehinweis

Mag. Martin Jaksch-Fliegenschnee, IG Windkraft, Tel. +43 660 20 50 755