Infraschall von Windrädern
Wissenschaft bestätigt: Windräder schaden der Gesundheit nicht
Bild: © IG Windkraft
Bei neuen Windparkprojekten wird immer wieder über gesundheitliche Auswirkungen von Infraschall diskutiert. Aus wissenschaftlicher Sicht sind die Ergebnisse aber eindeutig. „Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfälle oder Bluthochdruck können in keinen Zusammenhang mit Infraschall-Emissionen von Windrädern gebracht werden“, stellt Hanns Moshammer, Leiter der Abteilung Umwelthygiene und Umweltmedizin der MedUni Wien klar. Im Gegensatz dazu sterben aber 8 Millionen Menschen aufgrund der Nutzung von Erdöl, Erdgas und Kohle. „Die Energiewende beendet diese Todesfälle und ist allein dadurch ein regelrechter Gesundheitsturbo für die Bevölkerung“, erklärt Heinz Fuchsig, gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Arbeits- und Umweltmedizin und Referent der Ärztekammer für Umweltmedizin. Der Ausbau der Windkraft kann aber nur gelingen, wenn die Bundesländer die nötigen Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen. „Wir hoffen, dass die zaghaften Bewegungen in den Ländern sich deutlich beschleunigen, damit die Energiewende rasch gelingen kann“, fordert Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.
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Infraschall bezeichnet Schallwellen im tieffrequenten Bereich von 1 bis 20 Hertz, die bei nahezu jedem Schallereignis anteilsmäßig enthalten sind. Infraschall ist daher im Prinzip eine alltägliche Erscheinung, die sowohl von technischen als auch natürlichen Geräuschquellen erzeugt wird. Technische Quellen von Infraschall sind Motoren, Autos oder Flugzeuge. Natürliche Quellen von Infraschall sind Blätterrauschen, Windböen oder die Meeresbrandung. Auch von Windrädern geht Infraschall aus. Die bloße Tatsache, dass Infraschall im Lebensumfeld vorhanden ist, sagt aber noch nichts über gesundheitliche Auswirkungen aus. Genauso wie bei hörbarem Schall der Schalldruck entscheidend ist, gilt dies auch beim Infraschall.
Im Vergleich mit dem Infraschall von Autos, jenem von Kühlschränken oder auch von Kindertrampolinen, ist jener von Windrädern vergleichsweise gering. „Infraschall unterschiedlichster Quellen umgibt uns täglich, wobei Windenergieanlagen keine besonders hohen Emissionen verursachen“, so Moshammer: „Im Abstand von 700 Metern zum Windrad ist dieser vom Hintergrund-Infraschall nicht mehr zu unterscheiden.“
Kein Zusammenhang zwischen Windrädern und Herzinfarkt
Bei neuen Windparkprojekten wird in den Gemeinden immer wieder über das Thema der gesundheitlichen Auswirkung von Infraschall durch Windräder diskutiert. Der derzeitige wissenschaftliche Stand ist in diesem Punkt aber sehr klar. „Epidemiologische Studien zeigen keinen Zusammenhang zwischen Windenergieanlagen und Diabetes mellitus, Herzinfarkten, Schlaganfällen oder Bluthochdruck“, erklärt Moshammer.
Erneuerbare als Gesundheitsturbo
Im Gegensatz zu den Erneuerbaren haben Erdgas, Erdöl und Kohle sehr deutliche gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen. Rund 8 Millionen Tote verursachen fossile Brennstoffe weltweit pro Jahr. Durch die Klimakrise sterben allein in Europa zehntausende Menschen vorzeitig aufgrund zunehmender Hitzewellen. „Die Energiewende wird Lärm und Luftschadstoffe massiv reduzieren“, erklärt Fuchsig: „Das Ersetzen von fossilen Kraftwerken durch Erneuerbare und das Ende der Nutzung der Atomenergie ist daher ein regelrechter Gesundheitsturbo für die Bevölkerung.“
Ausbau wartet auf Landespolitik
Der nötige Ausbau der Windkraft kann aber nur gelingen, wenn die Politik in den Bundesländern die Rahmenbedingungen zur Verfügung stellt. „Nach wie vor fehlen in beinahe allen Bundesländern Flächen für den Windkraftausbau, die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren und das Personal in den Behörden, damit die kommenden Projekte zeitgerecht bearbeitet werden können“, erklärt Moidl.
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Mag. Martin Jaksch-Fliegenschnee, IG Windkraft, Tel. +43 660 20 50 755Für eine Vollbildansicht klicken Sie bitte auf das Bild. Für den Download des Bildes in voller Größe drücken Sie bitte den dazugehörigen Download-link.