Steigende Nachfrage reißt Loch in die Strombilanz

Studie der Energieagentur zeigt, dass Österreichs Nettostromimporte in die Höhe schnellen.

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Unsere enorm hohen und wachsenden Stromimporte lassen immer größere Geldsummen ins Ausland abfließen. „Anstatt die erneuerbaren Energien in Österreich zügig auszubauen und damit heimische Wertschöpfung zu fördern und Arbeitsplätze zu schaffen, glühen die Leitungen mit Stromimporten aus fossilen Kraftwerken“, mahnt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft. „Die Bundesländer müssen endlich die verbleibenden Stolpersteine aus dem Weg räumen, damit die erneuerbaren Energien ihr volles Potenzial entfalten können, nämlich Österreich unabhängig von sauteuren fossilen Energien zu machen.“

Die Studie der Österreichischen Energieagentur zu den „Klima- und Energiestrategien der Länder: 2023“ zeigt aktuelle Trends und konkrete Zahlen bei Energie und Emissionen in den Bundesländern auf. Analysiert wurden dabei auch die Stromimporte für die Zeitperioden von 2000-2004 und 2017-2021. Insgesamt haben sich die Nettostromimporte in Österreich in diesen Zeiträumen von -1,7 TWh auf -5,7 TWh mehr als verdreifacht. Oberösterreich und Vorarlberg sind sogar von klassischen Stromexporteuren zu Importeuren geworden. Das wichtigste Industriebundesland Österreichs musste im jährlichen Durchschnitt zwischen 2017 und 2021 1,6 TWh Strom teuer zukaufen.
„2030 wollen wir unseren Stromverbrauch mit 100 Prozent erneuerbarem heimischen Strom abdecken", erklärt Moidl. "Die Stromproduktion im Inland kann jedoch nicht mit der Nachfrage mithalten. Die einzige Lösung ist dabei ein zügiger Ausbau der erneuerbaren Energien.“

Ausbau der Erneuerbaren schont Klima und Geldbörse

„Durch das steigende Außenhandelsdefizit fließen sehr hohe Geldsummen ins Ausland ab. 2022 war dies die enorme Summe von 3,2 Mrd. Euro“, erklärt Moidl. „Anstatt mehr Ökostrom in Österreich zu erzeugen und damit heimische Wertschöpfung und Arbeitsplätze zu schaffen, glühen die Leitungen mit Strom aus Atom-, Kohle- und Erdgaskraftwerken“ Dabei senken die erneuerbaren Energien nachweislich den Strompreis und machen Österreich resilient gegen globale Krisen.

Erneuerbare Energien haben enormes Potenzial

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Die Potenziale bei den erneuerbaren Energien in Österreich sind sehr hoch. Am letzten Sonntag, 6. August, konnte die Windkraft wieder einen Rekord knacken, denn erstmals wurde mehr als die Hälfte des Stromverbrauches in Österreich mit Windkraft gedeckt (51,6 Prozent oder 60,33 GWh). Insgesamt konnten sogar 168 Prozent des österreichischen Verbrauches aus erneuerbaren Energien hergestellt werden und damit auch im Ausland eine saubere Stromversorgung bereitstellen. Ein großer Vorteil der Windkraft ist, dass sie ihr Erzeugungsmaximum in den Wintermonaten hat und so Windstrom den Sonnen- und Wasserkraftstrom optimal ergänzt. Ein einziges modernes Windrad erzeugt Strom für rund 4.000 Haushalte. Auf nur 2 Prozent der Landesfläche könnten 83 TWh Windstrom erzeugt werden. Das ist mehr als Österreich derzeit verbraucht. 99 Prozent der Windparkfläche bleibt dabei land- und forstwirtschaftlich weiter nutzbar. „Erneuerbare Energien sind der Schlüssel für leistbare Strompreise und sie sichern langfristig die Attraktivität unserer Wirtschaftsstandorte“, ist Moidl überzeugt. „Die Bundesländer müssen endlich die verbleibenden Stolpersteine aus dem Weg räumen, damit die erneuerbaren Energien ihr volles Potenzial entfalten können. Neue Zonen für die Windkraftentwicklung auszuweisen und die Genehmigungsverfahren effizient zu gestalten, ist dringend erforderlich. “

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Lisa-Maria Eitler, MA, IG Windkraft, Tel. +43 660 20 50 757

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