Schallentwicklung von Windkraftanlagen
Schall ist nur mehr ein kleines Problem
Interessanterweise liegen die Schallemissionen aller neuen dänischen Windkraftanlagen sehr nahe beieinander. Das legt den Schluß nahe, daß Schallreduktionen, die aufgrund von neuem Design (z.B. der Rotorblattspitzen) erzielt werden, durch eine geringfügige Erhöhung der Blattspitzengeschwindigkeit wieder wettgemacht werden, um so einen höheren Energieertrag zu erzielen.
Im Abschnitt über das Design von Windkraftanlagen haben wir erläutert, wie bei modernen Anlagen die Schallentwicklung reduziert wird.
Die Schallentwicklung ist heute für die Industrie kein großes Thema mehr, wenn man die Entfernung zum nächsten Nachbarn bedenkt (gewöhnlich mindestens 7 Rotordurchmesser oder 300 m = 1000 ft.).
Die Grundlagen des Schallempfindens und der Schallmessung sind vielen Leuten unbekannt, jedoch recht einfach zu verstehen. Sie können diese Berechnungen in einem Augenblick gleich selbst durchführen.
Standortplanung im Hinblick auf Schallentwicklung
Schallentwicklung der Windkraftanlage Zum Glück ist es normalerweise recht einfach, die Schallentwicklung von Windkraftanlagen vorherzusagen. Auf einer der folgenden Seiten können Sie das sogar selbst tun, indem Sie den Schallpegelkarten-Calculator benützen, mit dem wir auch die obige Schallpegelkarte erstellt haben.
Jedes Quadrat mißt in Wirklichkeit 43 mal 43 m und entspricht einem Rotordurchmesser. Die hellroten Gebiete sind Gebiete mit einem hohen Schallpegel (über 55 dB(A)). Die Quadrate mit einem Strich weisen einen Schallpegel von mehr als 45 dB(A) auf und sind deshalb ungeeignet für Wohnhäuser etc. (Die Erklärung des Schallpegels in dB(A) folgt in kürze).
Wie wir sehen können, endet die Zone mit höherem Schallpegel nur wenige Rotordurchmesser von der Anlage entfernt.
Hintergrundgeräusche überdecken die Geräusche von Windkraftanlagen
Keine Landschaft ist je vollkommen still. Vögel und menschliche Aktivitäten erzeugen Geräusche, und bei Windgeschwindigkeiten von 4-7 m/s und darüber beginnen die Geräusche des Wind in den Blättern, in Büschen, Bäumen etc. allmählich jene der Windkraftanlagen zu schlucken.
Das macht es sehr schwierig, den Schall von Windkraftanlagen genau zu messen. Ab einer Windgeschwindigkeit von rund 8 m/s erübrigt es sich, über die Schallentwicklung einer Anlage zu diskutieren, da die Hintergrundgeräusche sämtliche Schallemissionen der Anlage überdecken.
Einfluß der Umgebung auf Schallausbreitung
Schallreflexionen oder -absorptionen von Terrain und Gebäudeoberflächen können der Schallpegelkarte auf verschiedenen Standorten ein verschiedenes Aussehen verleihen. Normalerweise wird man auf der Luvseite einer Anlage sehr wenig von ihr hören. In dieser Hinsicht ist die Windrose zur Einschätzung der potentiellen Schallausbreitung in den verschiedenen Richtungen wichtig.
Schall- und Lärmempfinden beim Menschen
Die meisten Leute empfinden den Klang der Meereswellen an der Küste als angenehm, und vielen geht der Lärm von Nachbar's Stereoanlage auf die Nerven, obwohl der Schallpegel hier vielleicht um vieles geringer ist.
Unabhängig vom Musikgeschmack des Nachbarn gibt es bei diesen Beispielen einen Unterschied in bezug auf den Informationsgehalt. Wellen erzeugen zufälliges "weißes" Rauschen, während die Musik des Nachbarn einen systematischen Inhalt hat, welchen unser Gehirn ständig zu analysieren versucht. Wenn Sie generell eine Abneigung gegen Ihren Nachbarn spüren, wird Sie der Lärm umso mehr stören. Schallexperten definieren mangels besserer Einfälle "Lärm" als "ungewollten Schall".
Da die Unterscheidung zwischen Lärm und Schall ein höchst psychologisches Phänomen darstellt, ist es schwierig, ein einfaches und universell befriedigendes Modell des Phänomens Schall zu erstellen. In der Tat scheint eine kürzlich vom dänischen Forschungsinstitut DK Teknik erstellte Studie aufzuzeigen, daß das Schallempfinden von Personen in bezug auf Windkraftanlagen stärker von der Einstellung der jeweiligen Person zur Schallquelle abhängt als vom Schall selbst.
© Copyright 1997-2003 Verband der dänischen Windkraftindustrie
Letzte Änderung 10. Mai 2003
http://www.windpower.org/de/tour/env/sound.htm
Bitte warten Sie...