Messung der Windgeschwindigkeit in der Praxis
Um
die Windgeschwindigkeit an einem potentiellen Standort für eine Windkraftanlage zu messen, montiert man am besten ein Anemometer auf die Spitze eines Masts, der die gleiche Höhe hat wie die Nabe der zukünftigen Anlage. Dadurch vermeidet man die Unsicherheit, die durch die Umrechnung der Windgeschwindigkeit auf eine andere Höhe entsteht.
Wenn man das Anemometer auf die Spitze des Masts setzt, minimiert man den Meßfehler, der aufgrund der Störung der Luftströmung durch den Mast entsteht. Wenn Anemometer seitlich montiert werden, ist es wichtig, sie in die
Hauptwindrichtung
auszurichten, um den Windschatten des Masts zu minimieren.
Welcher Mast?
Um Windmeßeinrichtungen zu montieren, werden normalerweise abgespannte, dünne zylindrische Maste gegenüber Gittermasten bevorzugt. Damit wird der Windschatten des Masts verkleinert.
Die Maste sind als Bausatz erhältlich, lassen sich einfach zusammenbauen und können ohne Kran auf die gewünschte Nabenhöhe aufgestellt werden.
Anemometer, Mast und Meßdatenerfasser (siehe weiter unten) kosten ungefähr USD 5 000.
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NRG Meßdatenerfasser Foto: Søren Krohn
© 1998 DWIA |
Meßdatenerfassung
Die Windgeschwindigkeits- und Windrichtungsdaten des Anemometers werden auf Mikrochips gespeichert, und zwar mit Hilfe eines kleinen Computers, eines batteriebetriebenen Medatenerfassers.
Ein Beispiel für einen solchen Medatenerfasser sehen Sie links. Ungefähr einmal pro Monat holt man die Chips vom Gerät ab und ersetzt sie durch unbeschriebene für das nächste Monat. (Seien Sie gewarnt: der am weitesten verbreitete Fehler bei Windmessungen ist, daß man die Chips verwechselt und mit den leeren zurückkommt!)
Arktische Bedingungen
Wenn es im Meßgebiet viel gefrierenden Regen gibt, oder gefrierende Wolken in den Bergen, benötigt man ein beheiztes Anemometer, was den Anschluß an ein elektrisches Netz erforderlich macht.
10 Minuten-Mittelwerte
Windgeschwindigkeiten werden normalerweise in Form von 10 Minuten-Mittelwerten gemessen, um die Kompatibilität mit der Standardsoftware (und Literatur zu diesem Thema) zu gewährleisten. Die Ergebnisse für die Windgeschwindigkeiten variieren, wenn man verschieden lange Perioden für die Mittelung verwendet, wie wir später sehen werden.
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Letzte Änderung 1. Juni 2003 http://www.windpower.org/de/tour/wres/wndsprac.htm |