Tag 5 der Windradtour: Nordburgenland
Gegenwind auf dem Weg zu Roland Düringer
Auf dem Weg von Bruck an der Leitha nach Kittsee bläst ein heftiger Gegenwind. Auch Google Maps ist noch nicht ganz fit was die Radwege in der Gegend angeht. Und so werden aus 20 gleich 25 Kilometer. Ein Glück, dass die Windräder sich immer in den Wind drehen und so den Gegenwind verlässlich in sauberen Windstrom umwelandeln. In Kittsee angekommen ist Roland Düringer schon gemeinsam mit dem Vorstand der Ökostrom AG, Horst Ebner, in der Gondel der Vestas Anlage vor Ort. Rund 100 Meter über dem Boden teilen sich Roland Düringer und ich dann die mäßige Begeisterung für die Höhe während Horst Ebner stolz über seine Anlage am Dach der Gondel im Wind "surft". Wieder am Boden angekommen folgt ein spannendes Gespräch mit dem kritischen Roland Düringer, der die Windräder als Leuchttürme sieht. Ähnlich den echten Leuchttürmen die Schiffen zeigen, wo sie aufpassen müssen sollen Windräder uns aufmerksam machen, wie wir Energie erzeugen und wie wir sie nutzen. Nebenbei findet er sie auch noch ästhetisch - was uns natürlich besonders freut. Auch Horst Ebner setzt sich als Vorstand der Ökostrom AG schon lange mit diesen Fragen auseinander. Als hochmotivierter "Erneuerbarer" der die Branche nach der Geburt seines ersten Kindes gewählt hat weil er ein besseres "Morgen" hinterlassen möchte, freut er sich über die positven Entwicklungen der letzten Jahre. Wobei "ein bisschen mehr" hätte es schon sein können. Meinen wir auch...
Der Rallyefahrer aus dem Windviertel
Beppo Harrach, seines Zeichens Rallyefahrer und Landwirt ist ein ebenso interessierter Zeitgenosse. Obwohl der direkte Bezug zur Energieerzeugung vermeintlich fehlt hat auch er sich seine Gedanken gemacht. Für ihn ist klar, dass die erneuerbaren Ressourcen die wir haben auch genutzt werden sollen. Als "Original" Brucker sieht er die Windräder als Teil der Landschaft seiner Umgebung. Insbesondere weil für ihn klar ist, dass der Lebenswandel wie er heute üblich ist mit den Ressourcen die wir haben und wie wir sie nutzen nicht endlos weitergehen kann.
Ein Zweiradtreffen mit dem WWF
Nach einigem Hin- und Her trifft man sich im Windpark bei Bruck. Da aber doch so einige Windräder in der Gegend sich langsam vor sich hin drehen wird die Suche nach dem Treffpunkt eine interessante Herausforderung. Am Ende siegt die gedruckte Landkarte über das elektronische Navi. Karl Schellmann, Energie- und Klimasprecher des WWF kommt also mit dem Fahrrad in der Gegend an. Für den WWF ist die Herausforderung durch Klimaschutz die Lebensräume auf diesem Planeten langfristig zu schützen. Aus der Sicht von Karl werden wir, wenn wir den heutigen Pfad beibehalten, gegen Ende des Jahrhunderts gleich eine um 5°C höhere Durchschnittstemperatur als heute haben. Das wäre nicht nur gleichbedeutend mit einer enormen Anzahl an verlorenen Naturräumen, sondern auch mit dem Lebensraumverlust für Milliarden Menschen. Die Lösungen liegen auf dem Tisch meint Karl, auch Unternehmen wären schon Teil dieser Lösungen, wichtig wäre es stabile und sichere Rahmenbedingungen für diese zu schaffen, um den Firmen die notwendige Sicherheit für ihre Investitionen zu geben. Dem kann man ja nur zustimmen...
Am Ende...
..der obligatorische Sonnenuntergang im Windpark. Entsprechend der Motivation der heutigen Interviewpartner wird im Brucker Becken auch schon fleißig an der Energiewende gearbeitet.