Wenn Sie die Seite über den jährlichen Energieertrag einer Windkraft- anlage gelesen haben, werden

Sie sich an diese Grafik erinnern können. Sie zeigt, wie die jährliche Energieproduktion mit der Windgeschwindigkeit am Standort variiert. Bei einer mittleren Geschwindigkeit von 6.75 m/s auf Nabenhöhe erhalten wir rund 1.5 Millionen Kilowattstunden Energie pro Jahr.

Wie wir sehen können, steigt der jährliche Energieertrag ungefähr mit der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit auf Nabenhöhe. Wie empfindlich die Energieproduktion auf eine Änderung der Windgeschwindigkeit reagiert, hängt von der statistischen Verteilung des Windes ab, wie auf der Seite über die Weibull-Verteilung erklärt wird. In dieser Grafik sehen wir drei Beispiele mit verschiedenen k-Werten (Formparameter). Für unser Beispiel verwenden wir die rote Kurve (k=2).

Die Zahlen für die jährliche Energieproduktion gehen davon aus, daß die Windkraftanlagen die gesamte Zeit über laufen. In der Praxis bedürfen die Anlagen jedoch alle sechs Monate einer Wartung und Überprüfung, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Außerdem können Unfälle (wie z.B. ein Blitzschlag) oder das Versagen von Teilen eine Anlage außer Betrieb setzen.

Umfassende Untersuchungen zeigen, daß die besten Hersteller von Windkraftanlagen derzeit eine Verfügbarkeit 98 Prozent erzielen, d.h. die Anlagen laufen mehr als 98 Prozent der Zeit. Das verringert die gesamte Energieproduktion um weniger als 2 Prozent, da die Anlagen nie bei starkem Wind gewartet werden.

Ein derart hoher Grad an Verläßlichkeit ist bemerkenswert, besonders im Vergleich mit anderen Maschinen, z.B. anderen Technologien zur Energiegewinnung. Der Verfügbarkeitsfaktor wird deshalb für wirtschaftliche Berechnungen i. a. vernachlässigt, da andere Unsicherheiten (z.B. Schwankungen des Windes) viel größer sind.

Nicht alle Hersteller von Windkraftanlagen auf dieser Welt können jedoch auf eine so hohe Verläßlichkeit ihrer Anlagen verweisen.

Deshalb ist es immer gut, die Vergangenheit des Herstellers in punkto Verfügbarkeit seiner Anlagen und Wartung zu untersuchen, bevor man sich eine neue Windkraftanlage anschafft.