Windenergie und Stromtarife
Elektrizitätszähler Diese Seite ist eher für private Investoren als für Elektrizitätsgesellschaften relevant, da letztere ohnehin alles über ihr Tarifsystem wissen.
Stromtarife
Energieversorger haben normalerweise während der Spitzenlastzeiten des Netzes (bei maximalem Stromverbrauch) ein stärkeres Interesse am Kauf von Energie, weil sie dadurch weniger Strom aus Produktionseinheiten mit geringerer Effizienz beziehen müssen, was zu Einsparungen führt. Gemäß einer Studie des dänischen AKF-Instituts (siehe Links ) über volkswirtschaftliche Kosten und Nutzen von Windenergie ist elektrischer Strom aus Windenergie um 30 bis 40 Prozent wertvoller für das Netz als Strom, der rein zufällig verteilt erzeugt würde.
In manchen Gebieten machen die Energieversorgungsunternehmen (EVU) den Stromtarif von der Tageszeit abhängig, wenn sie elektrische Energie von privaten Betreibern einer Windkraftanlage beziehen. Letztere erzielen gewöhnlich einen geringeren Preis als den normalen Verbrauchertarif, da dieser ja Betriebs- und Wartungskosten des Netzes plus Gewinne beinhaltet.
Umweltpolitische Anreize
Weltweit haben viele Regierungen und EVU Interesse daran, erneuerbare Energiequellen zu fördern. Dazu bieten sie - neben dem normalen Stromtarif für die gelieferte Elektrizität - verschiedene umweltpolitisch motivierte Anreize für die Nutzung von Windenergie, z.B. die Rückvergütung von Steuern auf Elektrizität etc.
Leistungsvergütung
Um das Konzept der Leistungsvergütung zu verstehen, betrachten wir das Gegenteil davon: den Leistungstarif. Großen Stromkunden wird normalerweise die abgenommene Menge an Energie (kWh) und die maximale Leistung (kW), die sie aus dem Netz beziehen, verrechnet. Das bedeutet, daß jene Kunden mehr bezahlen müssen, die in kurzer Zeit sehr viel Energie aus dem Netz benötigen. Der Grund für den höheren Preis liegt darin, daß der Energieversorger stets über genügend Produktionskapazitäten verfügen (Kraftwerke) muß.
EVU müssen sich immer dann über zusätzliche Produktionskapazitäten Gedanken machen, wenn sie neue Verbraucher an das Netz anschließen. Eine Zahl von Windkraftanlagen am Netz wirkt wie ein "negativer Verbraucher", wie im Abschnitt über Windkraftanlagen im Netzbetrieb erklärt wird: Sie verschieben die Notwendigkeit, neue Kapazitäten zu installieren, auf später.
Deshalb zahlen viele EVU jährlich einen bestimmten Betrag an die Betreiber von Windkraftanlagen als Leistungsvergütung. Die genaue Höhe dieser Vergütung ist verschieden. In einigen Ländern werden Messungen der Leistungsabgabe während des Jahres als Basis dafür herangezogen. In anderen Gebieten werden davon abweichende Formeln verwendet. In manchen Gegenden schließlich wird überhaupt keine Leistungsvergütung bezahlt, weil sie als Teil des Stromtarifs betrachtet wird. Jedenfalls stellt diese Vergütung nur einen bescheidenen jährlichen Betrag dar.
Gebühren für Blindleistung
Die meisten Windkraftanlagen sind mit sog. Asynchrongeneratoren ausgerüstet (auch Induktionsgeneratoren genannt), siehe den Abschnitt über die elektrischen Komponenten einer Windkraftanlage. Diese Generatoren benötigen zum Aufbau eines Magnetfeldes in ihrem Inneren Strom aus dem elektrischen Netz. In der Folge verschiebt sich die Phase des Stroms in den Bereichen des Netzes nahe der Windkraftanlage. Diese Blindleistungsaufnahme kann die Effizienz der Energieübertragung über das Netz vermindern (in manchen Fällen aber auch steigern).
In den meisten Gebieten der Erde verlangen die EVU, daß Windkraftanlagen mit elektrischen Kondensatoren zur Kompensation der konsumierten Blindleistung ausgestattet sein müssen. (Aus technischen Gründen wollen sie aber keine totale Kompensation). Wenn die Anlage die Spezifikationen der EVU nicht erfüllt, kann der Betreiber zur Zahlung spezieller Gebühren verpflichtet werden.
Normalerweise braucht das den Betreiber einer Anlage aber nicht zu interessieren, weil erfahrene Hersteller ihre Anlagen routinemäßig den geforderten Spezifikationen entsprechend ausliefern.
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Letzte Änderung 12. Mai 2003
http://www.windpower.org/de/tour/econ/tariffs.htm
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