Standortwahl für Windkraftanlagen
Gekruemmert Baeume, Enoe, Daenemark
Foto Søren Krohn
© 1997 DWIA
Gekruemmert Baeume, Enoe, Daenemark
Windbedingungen
Auf der Suche nach einem geeigneten Standort für eine Windkraftanlage sollten wir die Natur selbst betrachten, weil sie uns sehr gut dabei helfen kann.
Wenn es in der Gegend Bäume und Sträucher gibt, können sie uns eine Vorstellung von der Hauptwindrichtung geben, wie das Bild links zeigt.
Entlang einer zerklüfteten Küste kann man oft erkennen, wie jahrhundertelange Erosion in eine bestimmte Richtung gearbeitet hat.
Eine große Hilfe sind meteorologische Daten der letzten 30 Jahre, am besten in Form einer Windrose , doch werden diese Daten nicht genau vom gewünschten Standort erhältlich sein. Deshalb ist hier Vorsicht geboten, wie der nächste Abschnitt erklärt.
Wenn es in der Gegend bereits bestehende Windkraftanlagen gibt, so informieren deren Produktionsergebnisse ausgezeichnet über die lokalen Windverhältnisse. In Ländern wie Dänemark oder Deutschland, wo man oft eine große Anzahl von Anlagen in der Landschaft verstreut vorfindet, können die Hersteller Produktionsergebnisse garantieren, und zwar auf Basis von Windberechnungen für den gewünschten Standort.
Eine gute Aussicht
Wie wir schon auf den vorigen Seiten besprochen haben, trachten wir danach, eine möglichst weite und unbeeinträchtigte Sicht in der Hauptwindrichtung zu haben. Weiters wünschen wir uns möglichst wenige Hindernisse und eine möglichst geringe Rauhigkeit in ebendieser Richtung. Wenn sich in der Gegend ein sanfter Hügel befindet, der für unsere Zwecke geeignet ist, können wir uns vielleicht sogar einen Beschleunigungseffekt zunutze machen.
Netzanbindung
Klarerweise müssen große Windkraftanlagen an das elektrische Netz angeschlossen werden.
Für kleinere Anlagen ist es deshalb wichtig, in der Nähe einer 10-30 kV-Leitung zu sein, wenn die Kosten für Netzanbindung nicht explodieren sollen. (Es ist in der Tat nicht nebensächlich, wer für die Kosten der Netzerweiterung aufzukommen hat).
Die Generatoren von großen, modernen Windkraftanlagen weisen normalerweise eine Spannung von 690 Volt auf. Ein Transformator in der Nähe der Anlage oder im Inneren des Turmes wandelt diese Spannung in eine Hochspannung um (üblicherweise 10-30 kV).
Netzverstärkung
Das elektrische Netz in der Nähe der Windkraftanlage(n) sollte imstande sein, die elektrische Leistung aufzunehmen. Wenn schon viele Anlagen an das Netz angeschlossen sind, kann eine Verstärkung des Netzes notwendig werden, das bedeutet dickere Kabel oder eine direktere Anbindung an ein Umspannwerk mit höherer Spannung. Der Abschnitt über Aspekte der Netzanbindung informiert genauer darüber.
Bodenbeschaffenheit
Windkraftanlagen benötigen Fundamente und Zufahrtstraßen für schwere Lastkraftwagen. Die Machbarkeit von beidem muß gewährleistet sein.
Fallstricke der Verwendung von meteorologischen Daten
Meteorologen sammeln Winddaten für Wettervorhersage und Flugverkehr. Diese Informationen werden oft für eine grobe Abschätzung der Windverhältnisse in einem Gebiet herangezogen.
Die präzise Messung der Windgeschwindigkeit ist jedoch für die Wettervorhersage nicht annähernd so bedeutend wie für die Planung von Windkraftanlagen.
Die Windgeschwindigkeit wird sehr stark von der Oberflächenrauhigkeit der Umgebung beeinflußt, genauso wie von nahen Hindernissen (z.B. Bäumen, Leuchttürmen oder Gebäuden) und von den Geländekonturen.
Wenn man keine Berechnungen zur Korrektur der lokalen Gegebenheiten anstellt, unter denen die meteorologischen Daten erhoben wurden, ist es schwierig, die Windverhältnisse eines nahen Standortes zu beurteilen. In den meisten Fällen führt die Verwendung von meteorologischem Datenmaterial dazu, daß das Windenergiepotential eines Gebietes unterschätzt wird.
Auf den folgenden Seiten gehen wir darauf ein, wie Fachleute ihre Berechnungen der Windgeschwindigkeit durchführen.
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Letzte Änderung 9. Juni 2003
http://www.windpower.org/de/tour/wres/siting.htm
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